Antisemitismus in der Antike
Kontinuitäten und Brüche eines historischen Phänomens
von Volker Herholt
Das Buch
[singlepic id=69 w=160 h=240 mode=web20 float=right]Die Frage nach Ursachen und Erscheinungsformen von Judenfeindschaft gehört zu den großen Problemen der Geschichtswissenschaft. In der vorliegenden Arbeit wird eine Neuinterpretation der paganen Quellen für die Zeit der späten Römischen Republik bis zum Ende des ersten nachchristlichen Jahrhunderts unternommen.
Den Schwerpunkt der Untersuchung bildet der »Judenexkurs« des Tacitus, aber auch die entsprechenden Textpassagen bei Cicero, Juvenal und Martial erfahren eine angemessene Berücksichtigung. Die Basis für die Beschäftigung mit den antiken Texten bildet eine umfangreiche Auseinandersetzung mit den verschiedenen Theorien der Antisemitismus-Forschung. Erstmals finden mentalitätsgeschichtliche und soziobiologische Erklärungsmodelle eine Berücksichtigung bei der Interpretation des Quellenmaterials, so dass gezeigt werden kann, welche Rolle die evolutionäre Entwicklung des Menschen und seine Prädisposition für bestimmte Verhaltensweisen bei der Entstehung von Antisemitismus spielen.
Abschließend wird der Frage nach der angemessenen Begrifflichkeit für das disparate Phänomen »Judenfeindschaft« nachgegangen. So werden die Begriffe Antijudaismus und Antisemitismus ebenso auf ihre Validität hin überprüft wie der von Peter Schäfer geprägte Begriff der Judeophobia. Im Ergebnis kann gezeigt werden, dass der Begriff des Antisemitismus auch auf antike Verhältnisse Anwendung finden kann, da doch die Modernität antisemitischer Stereotype bei den antiken Autoren erstaunt.
Der Autor
Volker Herholt, geb. 1966 in Hannover; Studium der Fächer Geschichte und Englisch in Berlin und Wolverhampton/UK; 1999 Publikation der Arbeit »Ludo Moritz Hartmann. Alte Geschichte zwischen Darwin, Marx und Mommsen, Berlin 1999« (ISBN 978-3-934479-00-5). Wurde an der FU mit vorliegender Arbeit 2008 promoviert. Heute ist er Schulleiter des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Garbsen.
Besprechungen
- Helmut Castritius, in: HZ 291.1 (2010) 144 f.
- Karl Leo Noethlichs, in: Sehepunkte 10 (2010) Nr. 9 (v. 15.09.2010), erreichbar unter:http://www.sehepunkte.de/2010/09/17090.html
- Thomas Gräfe, in: Suite 101. Das Netzwerk der Autoren, erreichbar unter:http://www.suite101.de/content/antisemitismus-in-der-antike-a86888 (17.09.2010; zuletzt besucht 12.10.2010)
- Thomas Gräfe, in: FeRA 14, 2011, erreichbar unter: www.fera-journal.eu bzw. http://s145739614.online.de/fera/ausgabe14/Graefe.pdf (zuletzt besucht am 05.11.2015)
- Stefan Pfeiffer, in: Klio 93, 2011, S. 209-210
- Erich S. Gruen, in: Gnomon 83, 2011
- Pavel Oliva, in: Eirene 47, 2011
- Francesco Lucrezi, Storie di cose e storie di parole, Index 41 (2013), 505–515
- Francesco Lucrezi, in: Moked – Il Portale dell’Ebraismo italiano, erreichbar unter: http://moked.it/blog/2013/01/02/antisemitismo-e-mondo-antico/ (zuletzt besucht am 02.01.2014)
Die Zahlen
- Gebunden
- Maße: 17 cm x 24 cm
- 176 S.
- Erscheinungsdatum: September 2009
- Preis: 54,90 € inkl. USt. (Versand innerhalb von D portofrei; in die EU, nach Europa und in die Welt zzgl. Porto).
- ISBN: 978-3-940598-05-9
- ISSN 1868-3983
- Der Band kann direkt beim Verlag oder in jeder gut sortierten Buchhandlung bestellt werden.
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